Klaus Minges, Dr. phil.


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Zeichen der Begabung


Begabungen, die sich ausschließlich in guten Leistungen niederschlagen, sind selten. Während Intelligenz und Sportlichkeit problemlos erkannt werden, sind Kreativität und Emotionalität schwerer zu sehen. Sie können sogar das Entfalten "erwünschter" Begabungen behindern. Wenn mehrere der folgenden Kennzeichen auftreten, sollte das Begabungsprofil abgeklärt werden.

Im Lernprozess

Langeweile: "Ich habe das schon begriffen. Was soll ich jetzt machen?"
Auslöser ist die schnelle Auffassungsgabe, die langes Üben unnötig macht. Als Gefahr droht schnelles Vergessen, weil die Gedanken sofort wieder abschweifen. Mit Beispielen aus andern Themenkreisen kann man sie zurückholen, oder man wiederholt kurz in der nächsten Stunde.

Paradoxe Minderleistung: "Ich schaffe das nicht, es ist zu leicht."
Wer in der Lage ist, komplexe Probleme auf verschiedenen Ebenen zu lösen, hat oft Mühe, den geraden Weg auf dem untersten Level zu sehen. Die einfachste Rechnung kann für einen kreativen Menschen zum Stolperstein werden - und eine schlichte Buchhaltung zum Alptraum.

"Frechheit": Genauer gesagt ist Frechheit Selbstbewusstsein, das von anderen nicht akzeptiert wird, weil damit Hierarchien in Frage gestellt würden. Wer meint, etwas im Griff zu haben, beginnt damit zu spielen - und sei es der Lehrer. Der aber sieht seine Autorität gefährdet und reagiert sauer. Sofort beginnt sich ein Feindbild aufzubauen, das bei Unverständnis hässliche Folgen haben kann.

In der Persönlichkeit

Prefektionismus: "Das muss genau so sein, wie ich es will."
Die Erkenntnis des eigenen Potentials verleitet dazu, auch an andere hohe Ansprüche zu stellen, die diese nicht erfüllen können. Aber auch an eigenen Unzulänglichkeiten wird das Kind immer wieder verzweifeln.

Arroganz: "Ich bin überhaupt etwas besseres."
Die Vorführung von übersteigertem Selbstbewusstsein können sich nur wenige Spitzenkönner leisten. Auch hier ist soziale Kompetenz zu vermitteln, in diesem Fall die Erkenntnis, dass jeder Mensch einen Bereich hat, wo er besonders gut ist (was er/sie vielleicht nicht mal selber weiß).

Aggressivität: Das männliche Prinzip, das zu Schutz und Erweiterung der eigenen Ressourcen dient, ist heute besonders sorgsam zu kontrollieren. Wenn das seelische Gleichgewicht gestört ist, muss man(n) ein Ventil finden, z.B. Kampf- oder Natursportarten. Ausserdem sollte alles ferngehalten werden, was bei Aggressionsschüben ein Gefahrenpotential besitzt (Fahrzeuge, Waffen).

Sensibilität:
Das weibliche Pendant zur Aggression, Empathie, wird von Begabten besonders stark wahrgenommen, aber oft schlecht kontrolliert ("Heulsuse"). Wenn Familie oder Peers die Emotionen nicht erwidern, bieten sich Haustiere als Ventil an; Pferde bieten als beherrschbare Großtiere zusätzlich die Stimulation weiblichen Machtbedürfnisses.

Depressiver Rückzug: "Die andern mögen mich nicht."
Klar, wer mag schon jemanden, der/die alles besser weiss und kann. Immerhin ist schon die Erfahrung vorhanden, dass man Kritik besser durch Distanz ersetzt. Lernziel ist das Akzeptieren und Respektieren der weniger Begabten, und die Geduld, auf sie zu warten.

Erotik:
Aufgeweckte Kinder, vor allem auch Mädchen, finden Erotik früher interessant als die Gesellschaft ihnen das zubilligt - und ihnen erklärt, wie man eine Schwangerschaft verhindert.

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


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Klaus Minges · Web: www.minges.ch