Klaus Minges |
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Clivia
mirabilis Rourke
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Während
meiner autodidaktischen Phase hatte ich geplant, im Oktober
2002 für die Botanical Society eine neuentdeckte Pflanze zu
kartieren: Clivia mirabilis, eine der 70 Arten, die in den
vergangenen 5 Jahren am Kap Südafrikas
neu entdeckt wurden. Warum das Projekt schließlich scheiterte,
ist eine eigene Geschichte ... |
Wie
J.P. Rourke feststellt, der die Pflanze wissenschaftlich
beschrieben hat, ist eine Verbreitung über größere
Strecken bei ihren schweren Fruchtbeeren auszuschließen.
C. mirabilis muss also ein Relikt aus längst
vergangenen, klimatisch anderen Zeiten sein, als Südafrika
von subtropischer Vegetation überzogen war - das ist
20 Millionen Jahre her. |
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Als der Fund bekannt geworden war, hatte mir die Botanical Society of Northern Cape zugesagt, bei der Standortkartierung helfen zu können. Nachdem aber in der Folge die zuständigen Stellen mit Anfragen von Genetikern und Hobbybotanikern, Züchtern und Geschäftemachern geradezu überrannt wurde, reagierten die Behörden harsch: Das Gebiet wurde geschlossen und rigoros abgeschirmt. Zugang erhielten nur akkreditierte Forscher. Sogar die Botanical Society war nun nicht mehr staatlich genug und musste ihr Angebot zurückziehen. Mittlerweile aber trägt man dem weltweiten Interesse Rechnung und führt Samen bzw. Setzlinge einem geordneten Handel zu.
Letzte
Meldung: Unter der Führung örtlicher Ranger ist es inzwischen
möglich, das Gebiet zu begehen. Züchtungsversuche sind erfolgreich, Saatgut gibt es heute zu kaufen.
Allerletzte Meldung: In der Provinz Eastern Cape wurde 2005 eine weitere Art entdeckt, die Clivia rustica genannt wurde.
www.plantzafrica.com